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Lappland
2012 |
Wie jedes Jahr begann meine
Lapplandreise mit einer Zugfahrt von Tampere nach Rovaniemi. Mein nächstes
Ziel war Inari wo ich zuerst einmal Quartier bezog. Trotz schlechtem
Wetterbericht entschloss ich mich dann, meine geplante Tour im Gebiet
Kaldoaivi zu starten. Da die Tour in Nuorgam
begann und in Sevettijärvi endet, liess ich das Auto in Inari. Um diese
Jahreszeit verkehrt auf der Strecke nur einmal ein Bus pro Tag und der startet
in Inari erst um 22:00 Uhr. Ankunft in Nuorgam war nach 170 Km. um 00:30 Uhr
wobei ich ab Inari der einzige Fahrgast war. Wegen der späten
Ankunftszeit, hatte ich in Nuorgam eine Hütte reserviert.
1. Tag Pulmankijärvi
- Tsuomasjärvi (geplant)
Da der eigentliche
Ausgangspunkt der Tour am Pulmankijärvi 20 Km. von Nuorgam entfernt liegt
und ich diese Strecke nicht laufen wollte, war ein Taxi die einzige
Möglichkeit. Leider war der Taxifahrer bis am Nachmittag ausgebucht und so
war mir sofort klar, dass ich mein Tagesziel nicht erreichen würde.
Sicherheitshalber hatte ich aber ein kleines Zelt dabei und somit war auch
diese Problem gelöst. Als ich dann endlich starten konnte, hatte
wenigstens der leichte Nieselregen aufgehört und es wurde sonnig,
erstmals. Unterwegs es war schon gegen Abend, begegnete ich einem Jäger
und der machte mir klar, dass bald ein starker Sturm mit Regen aufkommen
würde. Als ich ihm sagte ich hätte ein Zelt dabei, meinte er dies
wäre nicht nötig, und er erklärte mir wo ich eine alte
Hütte finden könnte, welche auf keiner Karte eingezeichnet ist. Kurz
vor der Hütte traff mich dann der Sturm noch mit aller Kraft und in ein
paar Minuten hatte ich kaum mehr einen trockenen Faden am Leib. Als dann aber
in der Hütte das Feuer im Ofen brannte kehrte auch meine gute Laune wieder
zurück. Blick zurück zum Start am Pulmankijärvi
 Der Weg scheint noch weit




Der höchste Punkt des Tages ist erreicht und jetzt
geht es ein Stück dem Rentierzaun entlang.

 Die "Notunterkunft" ist erreicht (Platz für 2
Personen)



2. Tag Rest des Weges zum Tsuomasjärvi
Bei noch leichtem Nieselregen
nahm ich nun noch den Rest des Weges zum eigentlichen Tagesziel vom Vortag
unter die Füsse. Es ging stetig auf und ab und in den Niederungen von den
Tälern waren jeweils die üblichen Sümpfe zu durchqueren. Da ich
schon seit fast 40 Jahren in Lappland nur in Gummistiefeln unterwegs bin,
behalte ich jedoch trotz der vielen Sümpfe und Bächen immer trockenen
Füsse. Unterwegs am 2. Tag






Auf der Landzunge im See liegt die Hütte, doch davor sind noch zwei
Sümpfe zu überqueren.


Es wird noch ein schöner Abend


3.Tag Tsuomasjärvi - Tshaarajärvi
Es scheint einen regenlosen
Tag zu geben aber es ist kalt und ein starker Wind mit orkanartigen Böen
veranlasst mich, die Handschuhe und Wollmütze aus dem Rucksack zu nehmen.


Blick zurück zum Tsuomasjärvi

Wieder oben in den Hochebenen und da bietet nichts mehr
Schutz vor dem starken Wind.


Die Hütte am Tshaarajärvi

4. Tag Ruhetag am Tshaarajärvi
Da es am Morgen wieder
regnete und ein starker Wind dazu beitrug, dass man keinen Hund vor die
Hütte jagen würde, entschloss ich mich einen Ruhetag einzuschalten.
Ein ebenfalls in der Hütte anwesender Einzelwanderer aus Deutschland
leistete mir Gesellschaft. Da ich nun mit meinem Zeitplan 2 Tage im
Rückstand war, stellte er mir sein Sat.-Telefon zur Verfügung und ich
konnte meine Wirtin in Inari via meine Frau in Kenntnis setzen, dass ich nicht
zur vereinbarten Zeit zurück sein würde und soweit alles in Ordnung
sei. 5. Tag Tshaarajärvi - Huikkimajoki.
Das Wetter hatte sich soweit
wieder beruhigt und ich konnte meine Wanderung fortsetzen. Die Tagesstrecke mit
9 Km. war kurz aber gespickt mit vielen Sümpfen und einigen Bächen.
Da ich früh aufbrach, konnte ich mir Zeit lassen und mit meinem neu
erworbenen Navi etwas herumspielen. Die Nacht am Huikkimajoki war klar und ich
konnte ein paar Polarlichter betrachten. Wo wird das Tagesziel wohl sein?





Immer wieder trifft man auf
solche abgestorbene Birkenwälder. Die Bäume haben nicht etwa schon
ihr Laub verloren, sondern sie wurden vor ein paar Jahren vom
Birkenspanner kahlgefressen und zum Teil
unwiederruflich geschädigt. 
Bei der Huikkimajoki Hütte


6. Tag Huikkimajoki - Iisakkijärvi
Nochmals eine kurze
Tageswanderung zum Iisakkijärvi. Der Weg hatte keine erwähnenswerte
Anforderungen, nur waren wieder einige Sümpfe zu durchqueren.
Tagesbilder auf dem Weg zum Iisakkijärvi





An der Iisakkijärvi Hütte



7. Tag Iisakkijärvi - Opukasjärvi
Das Wetter hat sich wieder
verschlechtert und so musste ich schon beim Start am Morgen einen Regenschutz
überziehen. Ich konnte mich aber trösten, da die Tagesetappe nicht
allzulang sein wird. Die hügelige Landschaft der Vortage ist nun von einem
eher flachen Gebiet abgelöst worden und der Wald wird auch etwas dichter.


Auf dem Weg musste auch ein Fluss mit einem Boot an einem
Seilzug überquert werden.
Bald darauf erreichte ich den
Näätämöjoki, wo sich eine Feuerstelle befand und der Fluss
bequem über eine Brücke passiert werden konnte. 


Das Tagesziel und somit die letzte Hütte auf der Strecke ist
erreicht.Die Hüette ist in einem sehr guten Zustand.





8.Tag Opukasjärvi - Sevettijärvi
(Schlusstag)
Heute ist nochmals eine etwas
längere Strecke zu bewältigen Und die führt über Stock und
Stein. Da es wiederum regnet, sind die vielen Wurzeln und Steine besonders
glitschig. 

Es gibt auch wieder diverse nasse Stellen und Bäche.


Diese Steine zu überqueren braucht bei der Nässe
besondere Aufmerksamkeit.
Das Ziel (nicht Endziel) ist
am Friedhof von Sevettijärvi erreicht. Dort steht der letzte
Markierungspfahl der Pulmankiroute (unterer Bildrand). 
Für alle Wanderer ist das Endziel wohl die Bar von Sevettijärvi.
Am nächsten Tag fuhr ich
nach einer geruhsamen Nacht in einem richtigen Bett und einer Dusche mit dem
Bus nach Inari zurück, wo ich mich noch einige Tage aufhielt um auszuruhen
und Besuche zu machen. |